Home Assistant - Installationsbericht

Installation von Home Assistant - mein Bericht

Vorteile

Der Hauptvorteil von Home Assistant ist dass alles lokal bei mir im internen Netz abläuft. Ich kann zwar einen Zugang nach außen öffnen wenn ich das will, aber das ist nicht zwingend notwendig. Insbesondere ist mir wichtig dass die Steuerbefehle bei mir bleiben. Damit sind die Daten geschützt und ein Ausfall der Cloud des Anbieters (wie 2017 bei HomeMatic geschehen) legt nicht meine gesamte Wohnung lahm. Auch muss ich nicht befürchten dass nichts mehr funktioniert wenn der Hersteller pleite gehen sollte.

Der Betrieb läuft über einen kleinen Raspberry Pi - dieser kostet um die 40€, und nicht wie viele Zentralen hundert von Euro. 

Nachteile

Die Konfiguration ist, wenn sie nicht automatisch läuft, nicht sehr einsichtig. Insbesondere setzen die Hilfen und Anleitungen viele Dinge voraus. Wer weiß schon sofort was ein MQTT broker ist und wofür man ihn braucht? Außerdem ist das Format leider sehr anfällig. Mein Editor hat einmal Tabs statt Leerzeichen in die Konfiguration eingefügt, und schon hagelte es Fehler.

Hilfen sind meist in Englisch. Das ist zwar für mich kein Problem, könnte aber für andere etwas unhandlich sein.

Es gibt zwei große Varianten: Home Assistant als Programm auf einer normalen Linux-Installation, und "hass.io" das einiges einfacher macht, aber gewisse Einschränkungen und Unterschiede zur normalen Installation beinhaltet. Ich verwende hass.io und bin schon auf ein paar Probleme gestossen die mich daran zweifeln lassen ob die Wahl richtig war.

Die Darstellungsmöglichkeiten an sich scheinen mir etwas spartanisch zu sein. Ich hätte gerne eine intuitive Oberfläche - idealerweise mit Karte der Wohnung - habe aber bisher nur die Möglichkeit gefunden Schalter einzurichten.

Installation

Die Installation verlief absolut unkritisch. Nach Anleitung das Image heruntergeladen, auf eine SD-Karte kopiert und den Raspberry damit gestartet. Die Ersteinrichtung dauert sehr lange, bei mir war es etwa eine halbe Stunde. Während dieser Zeit habe ich die fritz!Box über den neuen Bewohner informiert und ihm eine feste IP zugewiesen.

Wie im ersten Kurzbericht erklärt erkannte das System meinen Tradfri-Gateway automatisch und ich konnte sofort die Lampen steuern. Auch die Funktionen die ich vorher nicht gefunden habe wie "Einstellen der Farbe" sind inzwischen verfügbar und funktionieren. Ich weiß nicht ob diese Funktion später hinzukam oder ob ich einfach zu blöd war sie zu finden. Allerdings wird der Ikea-Beweungsmelder immer noch nicht erkannt.

Die Steckdose über die die Fritzbox das Radio ansteuern kann wurde nicht gefunden, genausowenig wie die fritz!box selbst. Dazu musste ich auf der Komponentenseite erst einmal das passende Modul suchen und installieren, aber auch das funktionierte dann sofort. Leider kann das Modul bisher nur die Dosen steuern, den Thermostaten erkennt es nicht. Es gibt eine Diskussion zu dem Thema, aber ich habe es noch nicht geschafft die notwendigen Komponenten zu installieren da hass.io hier etwas merkwürdig aufgesetzt ist - mir fehlt zum Beispiel das "sudo"-Kommando. Vermutlich ist es abgeblockt um übereifrige Benutzer mit gefährlichem Halbwissen über Linux (mich) daran zu hindern das System zu zerstören.

Seit ein paar Tagen kann sich Home Assistant offenbar nicht mehr bei der fritz!box anmelden so dass auch die Steuerung der Steckdose unmöglich ist. Woran das liegt kann ich nicht sagen.

Oberfläche

Die Oberfläche sieht relativ aufgeräumt und übersichtlich aus.

HA HauptschirmDie rot umrandeten Kreise oben stellen Sensoren dar. Bei der Installation wird der Sonnenstand und das Wetter am vordefinierten Standort überwacht - das Wetter merkwürdigerweise über einen norwegischen Dienst. Warum weiß ich nicht, und ob und wie das zu ändern wäre habe ich nichts gefunden.

Dann folgen die verschiedenen Gruppen - meistens Lampen. Hier kann man die Lampen einzeln oder gruppiert schalten. Das erste Panel ("Config validating") ist eine Meldung die man auch selbst erzeugen kann - meiner Meinung nach ist das zu unauffällig. Unter "Automation" werden automatische Vorgänge angezeigt die man hier deaktivieren kann. So habe ich testhalber einen Mechanismus erzeugt der die Lampe im Wohnzimmer anschaltet wenn die Sonnu untergeht und ich zu Hause bin.

SmartHomePanel

Das Panel "Lights" scheint die Gruppen dazustellen die ich in der App von Ikea definiert habe - ich habe es noch nicht geschafft diese auszublenden. Dadurch sind diese doppelt vorhanden.

Allerdings finde ich die Darstellung nicht besonders übersichtlich. Es ist etwas besser als in der Ikea-App da ich hier alles auf einen Blick habe, aber ich würde mir die Darstellung lieber in einem Wohnungsplan wünschen, so wie rechts. Ob die Räume farbig sein müssen sei mal dahingestellt, das hat mir gefallen als ich die Demo machte. Inzwischen finde ich es eher ablenkend.

Es wäre aber denkbar durch die Farbgebung zu kennzeichnen ob das System erkennt dass sich in dem Zimmer jemand aufhält. Nicht etwa weil ich vergesse wo ich bin, aber ich würde die Lichter gerne so steuern dass sie sich ausschalten wenn keiner im Zimmer ist. Die Farbe wäre dann eine Rückmeldung um Fehler zu erkennen.

Natürlich benötigt das entsprechende Sensoren, und nach diesen muss ich erst noch schauen. Und auch, ob ich das überhaupt will.

Schön ist dass keine besondere App notwendig ist. Home Assistant läuft als Webserver und man kann ihn von jedem Gerät bedienen das Zugriff auf mein WLAN hat.

Konfiguration 

Die Konfiguration variiert zwischen "super einfach" zu "Häh? Was zum Geier muss ich tun?".

So war es gar kein Problem anhand meines Telefon zu erkennen ob ich zu Hause bin. Ich habe es aber nicht geschafft einfache Dinge zu erledigen wie die automatisch erzeugte Gruppe "Lights" oder die Ikea-Fernbedienungen auszublenden. Letzte habe ich dann in einen versteckten Reiter geschoben - nicht ideal, aber erst einmal aus den Augen.

Ich fange mal an eine eigene Kategorie für die verschiedenen Elemente zu füllen.